Aus dem Vereinsgeschehen im Jahr:

01.03.2011Jüdische Dokumente vor dem Verfall bewahrt

Jüdische Dokumente vor dem Verfall bewahrt
Rhein-Zeitung Neuwied vom 1.3.2011 lesen

Eine großzügige private Spende ermöglichte die umfangreiche Restaurierung einer großen Anzahl von Akten über die jüdische Gemeinde Neuwied, die im Stadtarchiv in der Abtei Rommersdorf akut vom Verfall bedroht waren. Gerd Anhäuser, Leiter des Stadtarchivs konnte nun die von der Werkstatt des Landeshauptarchivs in Koblenz frisch restaurierten Bestände entgegennehmen. Für den Archivar und den Vorsitzenden des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Rolf Wüst ein Glücksfall für das „Gedächtnis“ der Stadt, dokumentieren die Archivbände doch viele Facetten des ehemaligen jüdischen Lebens in Neuwied, die sonst möglicher­weise für immer verloren gegangen wären.

 

29.01.2011Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt

Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt
Rhein-Zeitung Neuwied vom 29.1.2011 lesen

In einem eindringlichen Vortrag im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde zu Koblenz warnte Rolf Wüst, Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises, vor der Annahme, eine demokratisch gefestigte Gesellschaft wie die deutsche, die die schreckliche Nazi-Vergangenheit hinter sich gelassen habe, sei inzwischen immun gegen ein Abgleiten in totatalitäre Strukturen.

Die Gefahr sei latent: Sollten sich einmal politische und soziale Bedingungen im Land verschlechtern, könne sich die Schicht aus Ethik und Moral als zu dünn erweisen, um zu verhindern, dass der Einzelne unter dem Druck der Umgebung und unter dem falschen Leitbild vermeintlicher Autoritäten menschenverachtende, anarchische Verhaltensweisen als angebracht empfinde und dadurch helfe, ein intolerantes aber allgemein anerkanntes Wertesystem mit Gewalt durchzusetzen. Aus der Erfahrung des Mitläufertums heraus empfahl Rolf Wüst dem Einzelnen, seine Einstellungen stets selbstkritisch zu hinterfragen, um nicht Gefahr zu laufen, zum Mithelfer oder gar Mittäter eines totalitären Systems zu werden.

 

27.01.2011Dann kommen wir in die Pflicht

Dann kommen wir in die  Pflicht
Rhein-Zeitung Neuwied vom 27.1.2011 lesen

Anlässlich des Gedenktages an die Befreiung des KZ Auschwitz vor 66 Jahren äußerte sich Dr. Jürgen Ries, Gründer der jüdischen Gemeinde Neuwied, zur Bedeutung des 27. Januars als Gedenktag für alle Opfer des National­sozialismus. Er sollte nicht mit dem Gedenken zur Reichspogromnacht am 9. November vermischt werden, an dem um die jüdischen Opfer getrauert werde und damit die Einzigartigkeit der Schoa hervorgehoben werde.

Latente antisemitische Einstellungen in der deutschen und euopäischen Gesellschaft führt Dr. Ries u.a. auf das zunehmende Fehlen von Zeitzeugen zurück, die authentisch über die Schoa berichten könnten. Hier sieht er die eigene Generation in der Pflicht, ihre Sicht der Dinge den Jugendlichen darzustellen. Zudem müsse objektive geschichtswissenschaftliche Bewertung Eingang in die Lehrpläne von Schulen und Universitäten finden.

 

27.01.2011Jüdische Gemeinde rabbinisch anerkannt

Jüdische Gemeinde rabbinisch anerkannt
Rhein-Zeitung Neuwied vom 27.1.2011 lesen

Die 2007 gegründete jüdische Gemeinde Neuwied-Mittelrhein ist nunmehr durch einen Rabbiner anerkannt und erfüllt damit die Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Union Progressiver Juden in Deutschland. Ihre Gottesdienste feiert die Gemeinde in der Synagoge in Saffig, die eine wechselvolle Geschichte hat. 1938 verwüstet durch SS-Männer aus Mayen, ab 1939 von der Gemeinde als Geräteschuppen benutzt, wurde sie schließlich vom Förderkreis Synagoge e. V. Saffig von 1986 bis 1991 umfassend renoviert und wieder seiner Funktion als Gotteshaus zugeführt.

 
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