Aus dem Vereinsgeschehen im Jahr:

Gedenken am Jüdischen Mahnmal in der Synagogengasse

09.11.2023Gedenken am Jüdischen Mahnmal

Gedenken am Jüdischen Mahnmal in der Synagogengasse 2023
Foto: Jörg Niebergall

Das diesjährige Gedenken an die Reichspogromnacht am 9.11.1938 stand unter dem Eindruck des barbarischen Überfalls der Hamas-Milizen auf die jüdische Zivilbevölkerung in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober. Mehr als 1400 Israelis starben bei diesen Angriffen, Hunderte von Menschen wurden als Geiseln genommen. Die beispiellose Brutalität dieses Überfalls sorgte weltweit für Entsetzen.

In ihren Reden wiesen Pfarrer i.R. Werner Zupp und Oberbürgermeister Jan Einig auf die Parallelen zu dem Erleben vor 85 Jahren hin. Damals standen Synagogen und Gebetshäuser in Flammen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und geplündert. All das geschah auch hier in Neuwied, so Werner Zupp und Jan Einig. In ihren Reden schwang auch die Sorge um die jüdische Bevölkerung in Deutschland mit, die sich durch die im Gefolge der Kriegsereignisse zunehmenden antisemitischen Demonstrationen in ihrer Sicherheit bedroht sehen.

Angesichts dieser Entwicklungen riefen beide Redner zur besonderen Anstrengung im Einstehen gegen den Antisemitismus in unserem Land auf. Gerade jetzt müsse das Schutzversprechen, dass Deutschland an die Juden gegeben habe, eingelöst werden. Werner Zupp zog ein pessimistisches Fazit: das politische Klima in unserem Land habe sich verändert, der gesellschaftliche erinnerungspolitische Konsens sei in Frage gestellt, wichtige moralische Leitplanken in unserer Demokratie drohten einzubrechen. Ausdrücklich zog Werner Zupp die vielen unschuldigen Opfer des Krieges auf beiden Seiten in das Gedenken ein.

Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a/b der Johanna-Löwenherz-Schule Neuwied beteiligten sich an der Gestaltung der Gedenkfeier. Christoph Simonis von der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz sprach zum Schluss das Kadddisch und das Friedensgebet.

Rede von Pfarrer i.R. Werner Zupp lesen

Rede von Oberbürgermeister Jan Einig lesen

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