Gedenkveranstaltungen

Eröffnungsansprache von Pfarrer Werner Zupp
Pfarrer Werner Zupp eröffnet die Gedenkfeier mit einer Ansprache (Foto: Josef Dehenn)

Alljährlich zum Jahrestag der Pogromnacht des 9. November 1938 lädt der DIF gemeinsam mit der Stadtverwaltung Neuwied zur Gedenkfeier am Jüdischen Mahnmal in der Synagogengasse ein, um der von den Nazis verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen zu gedenken.

Pfarrer Werner Zupp und Oberbürgermeister Jan Einig rufen in ihren Ansprachen die Bedeutung der Reichspogromnacht in Erinnerung. Diese Nacht markiert den sich anbahnenden Zivilisationsbruch, den Übergang von der Diskriminierung der Juden bis hin zu ihrer systematischen Vernichtung. Wie in den anderen Städten des Landes wurden auch hier in Neuwied jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört, Juden mißhandelt, die Synagoge am Morgen des 10.  November 1938 geplündert und die Einrichtung zertrümmert.

Die von den Nationalsozialisten gezielt organisierten Gewaltexzesse bedeutete für die Neuwieder jüdische Gemeinde den Auftakt zu ihrer vollständigen Vernichtung. Die Gedenkfeiern sollen dazu beitragen, die Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Familien wachzuhalten, verbunden mit der Mahnung, anitisemitischen und rassistischen Tendenzen aktiv und konsequent entgegenzutreten.

Schüler legen Kränze nieder
Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an den Gedenkfeiern (Foto: Jürgen Grab)

Neuwieder Schülerinnen und Schüler legen Kränze am Synagogendenkmal nieder und beteiligen sich mit Wortbeiträgen. Der Kantor der jüdischen Gemeinde Neuwied-Mittelrhein Dr. Jürgen Ries spricht zum Abschluss das Kaddisch, das traditionelle jüdische Totengebet und verliest eine Liste mit den Konzentrations­lagern, in denen Millionen von Juden umgebracht wurden.

Dr. Jürgen Ries spricht das jüdische Totengebet
Kantor Dr. Jürgen Ries spricht das jüdische Totengebet (Foto: Markus Gerholc)

Das Kaddisch zum Abschluß der Gedenkfeier ist ein Gotteslob, verwandt mit dem christlichen Vaterunser. Es ist sowohl in hebräischer als auch in aramäischer Sprache verfasst. Obwohl es ein allgemeines liturgisches Gebet in den Synagogen ist, sprechen Juden es auch, wenn ein naher Verwandter gestorben ist.

Aufgrund der sich entwickelten Assoziation zu Tod und Trauer wurde das Kaddisch auch zum Totengebet für die Opfer der Schoa.

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