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09.11.2017Neuwieder gedenken der Holocaustopfer

Neuwieder gedenken der Holocaustopfer
Bericht der Rhein-Zeitung Neuwied v. 10.11.2017 lesen

An diesem Donnerstag versammelte sich ein breites Publikum vor dem Mahnmal in der Synagogengasse. Hier entlud sich in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 unbegreiflicher Hass in blindwütiger Zerstörung jüdischer Wohnungen und Geschäfte. Der Vorsitzende des DIF, Pfarrer Werner Zupp, bezeichnete in seiner Ansprache diese Pogromnacht als den Auftakt zum Völkermord, der auch in Neuwied Hunderten von jüdischen Mitbürgern das Leben kostete. Mit Sorge beobachte er, wie Hasskriminalität, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer heutigen Gesellschaft längst wieder angekommen sei. Daher sei die Gedenkkultur ebenso unverzichtbar, wie das praktische Vorleben von Respekt, Toleranz und Zivilcourage.

Der Beigeordnete der Stadt Neuwied, Michael Mang, teilte in seiner Rede diesen Befund. Das Vorgehen der Nationalsozialisten, zeige, wie kurz der Weg von der Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen bis hin zu deren Vernichtung sein kann.

Schülerinnen der Ludwig-Ehrhard-Schule trugen stellvertretend für die zahlreichen Schicksale jüdischer Mitbürger die Geschichte des damals in Neuwied lebenden jüdischen Juristen Dr. Moritz Weinberg und seiner Familie vor.

Als der Kantor und Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Neuwied-Mittelrhein, Dr. Jürgen Ries, zwei Totengebete anstimmte, waren die Anwesenden sichtlich bewegt. Dr. Ries mahnte auf dem Hintergrund des stattfindenden Generationenwechsels die Einbeziehung der Schulen in die Sichtung und Bewertung der Geschehnisse an.

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