Aus dem Vereinsgeschehen im Jahr:

Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt

29.01.2011Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt

Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt
Rhein-Zeitung Neuwied vom 29.1.2011 lesen

In einem eindringlichen Vortrag im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde zu Koblenz warnte Rolf Wüst, Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises, vor der Annahme, eine demokratisch gefestigte Gesellschaft wie die deutsche, die die schreckliche Nazi-Vergangenheit hinter sich gelassen habe, sei inzwischen immun gegen ein Abgleiten in totatalitäre Strukturen.

Die Gefahr sei latent: Sollten sich einmal politische und soziale Bedingungen im Land verschlechtern, könne sich die Schicht aus Ethik und Moral als zu dünn erweisen, um zu verhindern, dass der Einzelne unter dem Druck der Umgebung und unter dem falschen Leitbild vermeintlicher Autoritäten menschenverachtende, anarchische Verhaltensweisen als angebracht empfinde und dadurch helfe, ein intolerantes aber allgemein anerkanntes Wertesystem mit Gewalt durchzusetzen. Aus der Erfahrung des Mitläufertums heraus empfahl Rolf Wüst dem Einzelnen, seine Einstellungen stets selbstkritisch zu hinterfragen, um nicht Gefahr zu laufen, zum Mithelfer oder gar Mittäter eines totalitären Systems zu werden.

 
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