Aus dem Vereinsgeschehen im Jahr:

Freundeskreis trauert um Toni Dasbach

Freundeskreis trauert um Toni Dasbach

Toni Dasbach
Toni Dasbach (†) führte als Zeitzeuge durch die Stadt Neuwied

Toni Dasbach wurde 1928 in einem katholischen Elternhaus in Neuwied geboren. Seine prägenden Erfahrungen als Jugendlicher im Dritten Reich und die Ängste und Sorgen im Krieg legte er in seinen Erinnerungen „Auch ich war ein Kind dieser Zeit“ nieder. Der Tod seines Bruders im 2. Weltkrieg und die Judenverfolgung in Neuwied prägten den Jugendlichen und zogen ihn in die politische Verantwortung, so dass er bereits 1945 der IG-Metall beitrat, deren Ortsvorstandsmitglied er 25 Jahre lang war. Zudem gehörte er lange Jahre dem Aufsichtsrat und dem Betriebsrat des Rasselsteins an.

Buch von Toni Dasbach

Zusammen mit Robert Collet und Dieter Melsbach gründete er mit anderen den Deutsch-Israelischen Freundeskreis, dessen Vorstand er viele Jahre lang bis 2004 angehörte. Unermüdlich setzte er sich in Vorträgen, Stadtführungen und vielen Gesprächen für die Versöhnung mit Israel und für die Versöhnung seiner Vaterstadt mit den Mitgliedern der früheren Jüdischen Gemeinde Neuwied ein. Er war ein unermüdlicher, bewegender Mahner gegen Krieg und Gewalt. Leidenschaftlich und beharrlich trat er dafür ein, die Gräuel der NS-Zeit und die Leiden der Neuwieder Juden in Erinnerung zu bewahren und uns alle in eine bessere Zukunft hinein zu führen.

Er half als Zeitzeuge bei der Lokalisierung der Stolpersteine und legte in unzähligen Veranstaltungen - auch mit Schülern und Jugendlichen - Zeugnis von dieser seiner Zeit und ihren Nöten ab. Auch an der Städtepartnerschaft zwischen Neuwied und Drom Hasharon / Israel nahm er großen, fördernden Anteil. Im Januar 2014 erhielt Toni Dasbach den Bürgerehrenpreis der Casino-Gesellschaft Neuwied. Wer ihn kannte und in Vorträgen erlebte, musste ihn wertschätzen. Seine Lauterkeit und sein von Herzen kommendes Engagement verfehlten nie ihre Wirkung.

Rolf Wüst, ehemaliger Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises und Mitverfasser der Jugenderinnerungen Toni Dasbachs: „Wir haben in ihm einen echten Freund und einen immer regen Zeugen und Mahner verloren. Wir trauern um ihn mit seiner Frau Hildegard und seiner Tochter Heike mit ihrem Ehemann und werden seine freundliche Art und sein hohes Engagement sehr vermissen. Der DIF und die ganze Stadt Neuwied sind ohne ihn ärmer geworden.“

 
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