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Die Nacht, in der Zerstörung herrschte

08.11.2013Die Nacht, in der Zerstörung herrschte

Artikel Die Nacht, in der Zerstörung herrschte
Rhein-Zeitung vom 8.11.2013 lesen

Die Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war auch für die Neuwieder jüdische Gemeinde ein verhängnisvolles Datum. Anlässlich der Kundgebung zum Gedenken an den gescheiterten Putschversuchs Hitlers am 9. November 1923 in München, hielt der Kreisleiter Dern in der Reithalle des Neuwieder Schlosses eine Hass- und Abrechnungsrede mit den Juden. Nach einzelnen Übergriffen in der Nacht begann am Morgen des 10. November eine beispiellose Gewaltorgie, in deren Verlauf hauptsächlich in der Innenstadt jüdische Geschäfte und Wohnungen von SA-Horden in Zivil und SS-Leuten systematisch zertrümmert wurden.

Doch damit nicht genug. Der Metzgermeister Ferdinand Levy aus der Engerser Straße wurde von Nazi-Schlägern derart zusammengeschlagen, dass er an den Folgen der Verletzungen starb. Im weiteren Verlauf dieses Tages demolierten aufgehetzte NS-Horden auch in der übrigen Stadt weitere jüdische Wohnungen. Die jüdische Synagoge wurde ebenfalls geplündert, die Einrichtung zerschlagen. Seither markiert dieses Datum die Vernichtung der Existenz der Neuwieder Juden.

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